Auf dem links abgebildeten Felsen des Altensteiner Zechsteinriffs ließ Herzog Georg I. von Sachsen- Meinigen anno 1800 ein chinesisches Teehäuschen errichten. Dieses Fachwerkhäuschen schmückte ein geschwungenes, weit vorspringendes Dach mit einem bunten chinesischen Drachen. In der Dachtraufe hingen kleine, farbige Glöckchen, die der Wind zum Klingen brachte. Mit dem Ende der Monarchie im Jahre 1918 begann auch auf dem Altenstein der Verfall. So wurde das Cinesische Häuschen 1923 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Drache ist heute auf dem Hofmarschallamt als Wetterfahne zu sehen.
Am Fuße dieses Felsens wurde eine Felsspalte am Ende der Grotte künstlich erweitert und um 1800 eine Äols- oder Windharfe eingebaut. Schon bei geringem Wind hörte man die Harfe bis ins Tal klingen. Nachdem der Baumbestand hochgewachsen war und die erforderliche Luftbewegung fehlte, war die Harfe wirkungslos geworden. Vor einigen Jahren wurde gesponsert von einem Liebensteiner Bürger (Wolfgang Schütz) eine Nachbildung gestiftet und verbaut.
Nach einem Aufstieg zum Felsplateu können sie sich am herrlichen Ausblick auf den Fröbelort Schweina, die Werraauen sowie die Berge der Thüringer Rhön erfreuen.
Wiedererrichtung des "Chinesischen Häuschens"
Das chinesische Häuschen war Bestandteil des Systems der Sichtbeziehungen und Szenarien innerhalb des Parks. Der Wiederaufbau war ein wichtiger Beitrag zur Wiederherstellung der historischen Parkanlage mit ihren Blickachsen.
Seit 2009 sammelte der Förderverein Altenstein Glücksbrunn e.V. eine Summe von 33.000€ an Spendengeldern, um diese gestalterische Lücke im Landschaftspark zu schließen. Durch die Stiftung der Wartburg Sparkasse wurden nochmals 15.000€ für den Wiederaufbau gespendet. Die Differenz zu den Gesamtkosten von 65.000€ wurden durch die Stiftung "Thüringer Schlösser und Gärten" übernommen.
Foto: Elisabeth Wolf
Das Bauwerk wurde bis 2011 in der historischen Silhouette des 1923 abgerissenen Vorgängers wiederhergestellt.
Das geschwungene Dach wurde mit Zinkblech beschlagen. Die Höhe des Daches beträgt 155cm, die Kugel 25cm und die Spitze 50cm. Unter dem Dach hängt wie beim Original ein Windspiel aus 24 grünen Glöckchen. Die Fassaden wurden entsprechend des historischen Vorbilds mit Schiefer versehen. Ein Innenausbau ist nicht vorgesehen.
Im Innenraum des Bauwerks befinden sich mehrere Informationstafeln, Informationen zur Entstehungsgeschichte des chinesischen Häuschens und weiteren Parkarchitekturen des Landschaftsparks. Die Höhe des Felsens beträgt zusammen mit Teehäuschen ca. 23m.